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BANDSCHEIBENVORFALL

 

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© Dr. Haffke

 

 

BANDSCHEIBENVORFALL LENDENWIRBELSÄULE

Der Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule ist insgesamt ein sehr häufiges Krankheitsbild.

Ausgelöst durch Fehl- oder Überbelastungen setzen degenerative Prozesse ein, die dazu führen können, daß sich verschiedene Anteile der Bandscheibe lösen und dann auf Nerven oder den Rückenmarksschlauch drücken können.

Die Beschwerden können plötzlich auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum entwickeln. In der Regel stehen die Beinschmerzen im Vordergrund, es können aber auch nur starke Rückenschmerzen (z.B. ein ,,Hexenschuß“) Zeichen eines Bandscheibenvorfalles sein. Die Schmerzen können von Gefühlsstörungen, Lähmungserscheinungen bis hin zu Blasen- und Mastdarmentleerungsstörungen begleitet sein. Bei ausgeprägten Lähmungen oder Blasenstörungen besteht ein neurochirurgischer Notfall, der zügig abgeklärt werden muß.

Zunächst ist bei Auftreten der Beschwerden neben einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch eine gründliche Untersuchung notwendig. Hiernach sind entsprechende Bilder anzufertigen – meistens eine Kernspintomographie (MRT), in seltenen Fällen auch eine Computertomographie (CT).

Je nach Ausprägung der Beschwerden ist dann das weitere Vorgehen zu besprechen. In den meisten Fällen sind konservative (nicht operative) Maßnahmen ausreichend, um die Beschwerden dauerhaft in den Griff zu bekommen. Sind die Beschwerden trotz aller getroffenen Maßnahmen anhaltend oder die Schmerzen sehr stark, so ist eine mikroneurochirurgische Operation ratsam.

Alle operativen Maßnahmen werden minimal-invasiv unter einem Hochleistungsmikroskop durchgeführt. Ferner kommt die modernste Operationstechnik zur Anwendung, mit dem Ziel, den Bandscheibenvorfall so schonend wie möglich zu entfernen und die Bandscheibe selbst möglichst vollständig zu erhalten (bandscheibenschonende Operationstechnik). Die Natürlichkeit der Wirbelsäule wird somit durch diese Operationstechnik errhalten. Der dazu notwendige Hautschnitt am Rücken ist in der Regel nur ca. 2 cm lang.

Operationsangebote in diesem Gebiet, die heutezutage noch ohne Hochleistungsmikroskop durchgeführt werden, sind als veraltet zu betrachten. Hiervon ist grundsätzlich abzuraten.

Am Tag der Operation darf der Patient bereits selbständig aufstehen. Am Folgetag wird umgehend mit einer gezielten Krankengymnastik begonnen. Ein Sitzverbot wie früher gibt es nicht mehr – der Patient ist zügig vollständig mobil. Der stationäre Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel 4-5 Tage.