Das erneute Wiederauftreten eines Bandscheibenvorfalles (Rezidiv-Bandscheibenvorfall) ist trotz feinster Operationstechnik in seltenen Fällen möglich.
Je nach Literatur wird das Risiko, daß an gleicher Stelle nach einer Operation wieder ein erneuter Bandscheibenvorfall auftritt, mit ca. 5-8% angegeben. Dies kann sehr zeitnah nach einer Bandscheibenoperation geschehen, es kann aber auch erst nach Jahren auftreten.
Häufig kommt es zu ähnlichen Beschwerden wie zum Zeitpunkt des ersten Bandscheibenvorfalles. Neben ausstrahlenden Beinschmerzen können sich auch Taubheitsgefühle oder eine Schwäche im Bein einstellen.
Entscheidend ist eine zügige Bildgebung mittels Kernspintomographie (MRT), um genaueste Informationen über die Größe und die Lage des erneuten Bandscheibenvorfalles zu erhalten.
Primär sollte ein konservater (nicht operativer) Behandlungsansatz stehen. Neben einer Krankengymnastik und Schmerzmitteleinnahme kann auch eine PRT (periradikuläre Therapie) sinnvoll Anwendung finden.
Auch das K-Taping oder die Akupunktur können in die Therapie integriert werden.
Sind alle Therapieansätze im Verlauf nicht in der Lage, eine Beschwerdefreiheit zu erzielen, so ist eine erneute Operation ratsam. Hierbei wird unter dem Operationsmikroskop der Rezidiv-Bandscheibenvorfall in schonenster OP-Technik entfernt. Der stationäre Aufenthalt beträgt um die 5 Tage. Hiernach schließt sich eine gezielte Krankengymnastik an. Eine stationäre Rehabilitation ist in der Regel nicht notwendig. Durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen wird der Genesungsprozeß begleitet.